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Klingeln gibt es für viele Situationen und unterschiedliche Einsatzgebiete. Denken wir nur an mechanische Klingeln wie eine Fahrradklingel oder Klingeln im Haus, die mit einem Glockenzug betätigt wurden. Auch die Haustürklingel, mit der sich unser Beitrag beschäftigen soll, waren früher noch mit Drehknäufen oder Seilzügen zu bedienen und stellten eine Alternative zum verbreiteten Türklopfer dar. Moderne Türklingeln funktionieren nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch bzw. elektronisch. Welche Türklingel Arten es gibt, wer sie überhaupt erfunden hat und welche Materialien besonders häufig für die Haustürklingel verwendet werden, wollen wir uns einmal etwas näher ansehen.

Geschichte der Türklingel

Alte Türglocke

Früher wurde an die Türen geklopft, mit der Faust oder mit einem Türklopfer. Dann setzten sich Türklingeln durch, die meist mit Seilzügen betrieben wurden und eben wie eine Kirchenglocke funktionierten. Durch das Ziehen am Seil wurde ein Klöppel oder Klingstab in Bewegung gesetzt, der an eine Glocke schlug. Es klingelte. Im Jahr 1817 experimentierte der Schotte William Murdoch mit einigen Systemen, um ein Klingeln oder Läuten zu erzeugen. Eines davon war eine Türklingel, die mithilfe von Druckluft und einem Röhrensystem funktionierte.

Die elektrische Klingel, so wie wir sie bis heute kennen, erfand Joseph Henry im Jahr 1831. Es war eine Glocke, die über eine elektronische Leitung über einen Abstand zum Klingeln gebracht werden konnte. Nach und nach setzte dieses Prinzip sich durch und die elektromechanische Türklingel wurde zum Standard für das Geben eines Signals, wenn jemand um Einlass an einer Haustür begehrte. Ab den 1930er Jahren kamen dann Türklingeln mit musikalischem Glockenspiel und Melodien wie die berühmten „Westminster Quarters“ in Mode.

Türklingel Arten

Die Bedienung einer Türklingel ist recht simpel. Man drückt einen Knopf oder Taster und es wird ein elektrischer Strom an einen Transformator (wandelt die Spannung in 8-24 Volt um) oder eine Batterie geleitet, der dann einen Signalgeber aktiviert. Die Signalgeber befinden sich meist dann im Haus oder der Wohnung. Hier wird ein Summen, eine Glocke oder ein Glockenspiel erzeugt, durch das wir auf den Postboten, die Mutter oder auch ungebetene Gäste hingewiesen werden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Stilen und Sounds, aus denen Sie wählen können. Heutzutage können wir grundsätzlich zwischen drahtgebundenen und drahtlosen Türklingeln unterscheiden, wobei die elektrische Klingel nach und nach von der Funkklingel verdrängt wird.

Türklingeln mit Draht

Türklingeln, die über einen Draht durch das Schließen eines Stromkreises in Gang gesetzt werden, sind uns allen bekannt. Das Herzstück der Klingel ist eine Spule auf einem Metallkern, also ein Elektromagnet. An einem Ende fest und am anderen beweglich ist ein sogenannter Anker angebracht, der im Ruhezustand mit etwas Abstand zur Glocke hängt. Fließt nun Strom, wird der Klöppel bzw. der Anker durch das blitzschnelle Aufbauen eines Magnetfeldes zur Glocke gezogen. Dadurch wird der Kontakt, den der Anker hatte, unterbrochen und das Magnetfeld fällt wieder in sich zusammen. So schwingt der Anker wieder zurück in seine Ruhelage und die Unterbrechung ist wieder aufgehoben. Würde in dieser Apparatur keine Glocke eingebaut sein, würden wir nur ein Klackern bzw. Rattern hören. Durch die Glocke werden die Töne erzeugt. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis wir den Taster oder Türklingel-Knopf wieder loslassen.

Unterputzklingeln

Klassisch werden drahtgebundene Türklingeln unter Putz verlegt. Die Klingeldrähte und die Unterkonstruktion verschwinden in der Wand und an der Oberfläche befindet sich nur eine kleine Platte mit einem Knopf. Der Klingeltaster ragt nicht heraus und schließt bündig mit der Wand ab. Das sieht besonders unauffällig und edel aus.

Aufputzklingeln

Aufputzklingel SeitenansichtAufputzklingel

In manchen Gebäuden, wie Altbauten, sind keine Klingeldrähte verlegt. Oder stellen Sie sich vor, sie wollen eine zusätzliche Klingel am hinteren Eingang Ihres Hauses anbringen. Für eine Unterputz-Klingel müssten Sie jetzt einen Kabelkanal und die Aussparung für die Unterkonstruktion des Tasters aufstemmen. Einfacher geht es mit der Aufputzklingel. Diese bringen Sie inklusive der Unterkonstruktion an der Wand an. Die Kabel ziehen Sie dann am besten mit kleinen Kabelkanälen möglichst unauffällig an den Kanten der Wände. Montieren Sie eine solche Aufputzklingel, passt sich der Klingeltaster nicht plan an die Wand an, sondern steht durch die Unterkonstruktion über. Trotzdem müssen solche Klingeln nicht unschön aussehen. Sie finden in unserem Türklingel-Shop tolle Modelle von Aufputzklingeln in attraktiven Designs.

Drahtlose Türklingeln

Immer populärer werden in den letzten Jahrzehnten Türklingeln, die keine Verdrahtung in oder an der Wand mehr benötigen. Eine Funkklingel-Anlage besteht aus einer Sende- und einer Empfängereinheit. Beide kommunizieren nicht über eine Stromverbindung miteinander, sondern über Funkwellen. Den Sender platzieren Sie wie einen normalen Klingeltaster an der äußeren Wand, den Empfänger im Haus. Hierfür brauchen Sie also schon noch mehrere kleine Löcher. Viele Funkklingeln können Sie auch frei in der Wohnung oder im Garten herumtragen. Auch Funkklingel-Systeme benötigen Strom. Diesen bekommen sie zumeist über Batterien, die Sie dann regelmäßig austauschen müssen.

Funkklingeln haben neben der drahtlosen Verbindung aber auch noch weitere Vorteile. Bei den meisten Modellen können Sie die Lautstärke und die Melodien verändern. Für ältere oder Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen können Funk-Klingeln sogar ein optisches Signal statt eines Klingelns oder Abspielens einer Melodie übertragen.

Beliebte Materialien für die Türklingel

Türklingeln bekommen Sie heutzutage nicht nur in vielen verschiedenen Ausführungen und Designs, sondern auch in tollen Materialien. So können Sie ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack aus Edelstahl-Türklingeln, einfachen Kunststoffklingeln, Aluminium-Klingeln, pulverbeschichteten Klingeln und sogar Klingeln aus Schiefer wählen. Die Bandbreite der Materialien ist wirklich groß. Edelstahl-Türklingel-Platten sind sehr robust und bestechen durch eine herausragende Optik. Oft sind sie noch mit Acrylglas kombiniert, welches zusätzlich schützt und durch verschiedene Glasfarben noch wunderbare Kontraste setzt. Sie sehen, die Auswahl an Türklingeln ist seit der Zeit der einfachen Zugklingel enorm gewachsen und mit den Funkklingeln ergeben sich noch viel individuellere Möglichkeiten.

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